Angekommen auf der Dachterrasse, können Sie bei gutem Wetter nicht nur einen fantastischen Blick über die Stralsunder Altstadt genießen, sondern auch eine kleine Kolonie von Pinguinen besuchen.
Genau genommen handelt es sich um Humboldt-Pinguine, die an den Westküsten Südamerikas zu Hause sind. Dort verläuft der Humboldtstrom, der kaltes nährstoffreiches Wasser entlang der Küste führt. Die Humboldt-Pinguine ernähren sich von kleinen Schwarmfischen wie Anchovis und Sardinen. Ihre Nester bauen sie an der Festlandküste. Vor allem im Norden Chiles und in Peru ist dort das Klima heiß und trocken. Die Pinguine auf der Dachterrasse stört heißes Sommerwetter also nicht im Geringsten, sofern sie sich im kalten Wasser Abkühlung verschaffen können. Ihr dickes Federkleid, das nach außen besonders dicht und an den Spitzen gefettet ist, schützt vor Kälte und Nässe sowie dem Austrocknen in der Sonne. Pinguinküken fehlt diese Schicht, so dass sie zunächst von den Eltern geschützt und später – hier im Museum – für einige Zeit von Hand aufgezogen werden müssen. Nur so kann verhindert werden, dass die kleinen Kerle ins Wasser fallen und ertrinken.
Humboldt-Pinguine sind mit ihrem dunklen „Frack“ und ihrem hellen Bauch gut getarnt vor natürlichen Feinden aus der Luft und unter Wasser. Dennoch sind sie heute stark bedroht. So leben inzwischen weltweit mehr Humboldt-Pinguine in Zoos als in freier Natur. Dies liegt vor allem daran, dass sie als Fischereischädlinge gejagt sowie durch Verschmutzung der Meere mit Öl und Plastik stark dezimiert werden. Zudem raubte ihnen der Mensch ihre natürlichen Lebensräume.
Die meisten der in Gefangenschaft lebenden Humboldt-Pinguine stammen heute aus Nachzuchten. Auch die Pinguine im OZEANEUM haben schon erfolgreich gebrütet. Die weitestgehend monogam lebenden Tiere tragen übrigens bei uns zur Unterscheidung bunte Kabelbinder an den Flügeln. Wenn Sie möchten, dann schauen Sie doch einmal bei einer Fütterung zu. Sie findet zu stets gleichen ausgewiesenen Zeiten hier auf der Dachterrasse statt!