Wenn Sie jetzt vom Laufen müde geworden sind, dann lassen Sie sich doch für einen Moment auf den Bänken nieder und genießen Sie den einzigartigen Blick in das große Atlantikbecken! Mit einem Durchmesser von 17 Metern und rund neun Metern Tiefe birgt es am Grund ein fast 11 Meter langes Schiffswrack. Dieses bietet verschiedenen Aquarienbewohnern, wie Goldbrassen, Wrack- und Wolfsbarschen, einen Lebensraum. Das Wrack selbst ist der verkleinerte Nachbau eines 1909 gesunkenen Frachtschiffs.
Im Freiwasser fallen große Makrelenschwärme auf. Um sich zu schützen, leben ähnlich große Tiere zusammen. Sie halten einen möglichst gleichen Abstand zu Nachbarn ein und ändern oft Richtung und Tempo.
Verschiedene Hai- und Rochenarten sind hier ebenfalls zu Hause. Haie und Rochen sind besondere Bewohner unseres größten Meeresaquariums. Bei diesen Tiergruppen besteht das Skelett aus Knorpel – im Gegensatz zum Zackenbarsch in diesem Becken, der zu den Knochenfischen zählt. Rochen sind gut an ihrer abgeflachten Körperform erkennbar. Die Stech- und Adlerrochen besitzen einen oder sogar mehrere Giftstachel auf der Schwanzflosse.
Aufmerksamkeit erwecken auch viele Weißgefleckte Glatthaie. Diese lebendgebährende Haiart mit bis zu 15 Jungfischen pro Wurf stammt vorwiegend aus eigenen Nachzuchten.
Die Haie sind wahre Meister der Sinneswahrnehmung: Augen, Geruchssinn und Ohren sind gleichermaßen hochempfindlich. Zudem können sich Haie am elektrischen Feld der Erde orientieren. Und ihre Stromlinienform sowie die mit winzigen Zähnchen bedeckte Haut sind Vorbild für Schwimmanzüge, Schiffsrümpfe und Flugzeugtragflächen.
Zwei weitere Haie, die Ammenhaie Anna und Anton, liegen tagsüber meist versteckt auf dem Aquarienboden neben dem Schiffswrack. Sie lassen sich gut im Untergeschoss beobachten. Steigen Sie dazu die Treppen hinunter und betrachten Sie das Becken aus der Bodenperspektive.
Viele Haiarten sind heute in Verruf geraten. Dabei beruhen die meisten Haiattacken auf Missverständnissen oder menschlichem Leichtsinn. Sie stehen in keinem Verhältnis zu dem, was der Mensch ihnen antut. Im Gegenteil: wir müssen Haie vor dem Menschen schützen. Zum Beispiel vor dem Gemetzel an lebenden Tieren, wie es beim sogenannten „Finning“ üblich ist, dem Entfernen von Brust- und Rückenflossen bei lebendigem Leib. Diese gelten als begehrte Delikatesse, ebenso wie Schillerlocke und Seeaal, das geräucherte Fleisch des Dornhais.
Kehren Sie nun vom Untergeschoss wieder zurück, um Ihren Rundgang fortzusetzen. Er führt über die Dachterrasse des OZEANEUMs. Die Treppen hinauf, müssen Sie sich dann rechts halten, um den Humboldt-Pinguinen einen Besuch abzustatten.