Hoffentlich haben wir Sie mit dem Anblick unseres von der Decke herabhängenden Riesenhais nicht in Angst und Schrecken versetzt! Doch seien Sie beruhigt: Trotz seines gigantischen aufgerissenen Mauls ist der Riesenhai völlig harmlos. Er ernährt sich hauptsächlich von Plankton.
Mehr Vorsicht sollte man da vor einem deutlich kleineren und mit seiner bunt gescheckten Färbung eher unscheinbaren Meeresbewohner walten lassen. Es ist das Petermännchen, das mit seinen Giftstacheln an der vorderen Rückenflosse und am Kiemendeckel äußerst schmerzhafte und langwierige Schwellungen verursachen kann. Ein Museumsmitarbeiter hat beim Fang dieses Fisches bereits leidvolle Erfahrungen sammeln müssen.
Petermännchen sind Wattbewohner und deshalb auch in unserem Watt-Aquarium präsent. Doch keine Angst bei einer Wattwanderung: Im Sommer ziehen sich die Tiere bei Ebbe in tiefere Gewässer zurück. Ebenso wie Scholle, Rotzunge oder Seezunge – alles Plattfische, die das Wattenmeer als „Kinderstube“ nutzen. Versuchen Sie doch einmal die gut getarnten, im Sandboden eingegrabenen Tiere zu entdecken! Meist schauen nur ihre Augen heraus.
Im Wattenmeer sind die jungen Plattfische vor Fressfeinden geschützt und finden ein reiches Nahrungsangebot. Grund dafür sind die Gezeiten: Alle 12 Stunden bringt die Flut frisches Wasser und damit auch neue Nahrung mit ins Watt. Hier leben kleinste Krebse, Kieselalgen, Muscheln, Schnecken und Würmer. Die reichen Nahrungsgründe der Wattenmeere Schleswig-Holsteins, Hamburgs und Niedersachsens ziehen deshalb Vögel und Fische aller Arten an.
Übrigens beherbergt unser Wattaquarium auch noch andere Wattbewohner wie Seesterne oder Seegurken. Trotz ihres sehr unterschiedlichen Aussehens gehören beide Arten zu den Stachelhäutern. Die Grundgestalt des Seesternes, ein meist fünfarmiger Stern, steht im Gegensatz zum langen, walzenförmigen Körper der Seegurke. Können Sie die beiden entdecken?