Was Sie hier sehen, ist ein Fotoschlitten zur Erkundung der Tiefsee. Solche Geräte wurden bereits in den 1960er Jahren gebaut und ihr Gerüst ist äußerst robust. Denn sie müssen dem hohen Wasserdruck, dem Salzgehalt und den niedrigen Temperaturen trotzen. Im Inneren des Gerüsts befindet sich empfindlichste Elektronik, die bei modernen Geräten immer ausgefeilter wird. Die eingebaute Schwarz-Weiß-Kamera dieses historischen Fotoschlittens lieferte in den 1970er Jahren bereits erste Bilder von dem bis dahin fast unbekannten Tiefseeboden und seinen Manganknollenfeldern im Pazifik. Das Manganknollenfeld unter dem Fotoschlitten besteht übrigens aus echten Knollen!
Manganknollen bedecken großflächig weite Bereiche der Tiefseeebenen. Diese schwarzen Knollen enthalten neben Mangan weitere wichtige Metalle wie Kupfer, Nickel oder Kobalt. Sie haben sich Schicht für Schicht über Jahrmillionen gebildet. Ihr Abbau in einigen tausend Metern Tiefe erfordert hoch spezialisierte Technologien. Länder mit einem hohen Rohstoffbedarf wie beispielsweise China haben in den letzten Jahren verstärkt an der Entwicklung solcher Technologien gearbeitet. Und besonders Ertrag versprechende Regionen wie in den Gewässerzonen um Hawaii wurden bereits in Abbaugebiete aufgeteilt. So steht die Rohstoffgewinnung am Meeresgrund praktisch in den Startlöchern. Welche Folgen dies jedoch für die empfindlichen Ökosysteme in Meeresbodennähe hat, ist fraglich.
Übrigens sind nicht nur Manganknollen Rohstofflieferanten in der Tiefsee, sondern auch die so genannten Schwarzen Raucher. Dabei handelt es sich um untermeerische Vulkane, deren Schlote ebenfalls reich an Erzen sind.