Wahrzeichen der Ostseeinseln Rügen und Møn ist die Kreideküste. Die weißen Felsen setzen sich unter Wasser als Meeresboden fort. An Land sind die Klippen oft überwachsen, im Sand liegen Feuersteine und Baumreste.
Die mehrere hundert Meter dicke Kreideschicht entstand während der Kreidezeit vor etwa 70 Millionen Jahren. Da lebten in der Rügener Senke, einem Flachmeerbereich, vermutlich besonders viele mikroskopisch kleine Organismen, deren kalkhaltige Schalen und Skelette sich hier ablagerten. Sie haben die besonders feine Kreide gebildet. Während der Landhebungsprozesse am Ende der letzten Eiszeit wurde die zu Gestein verfestigte Kreideschicht dann angehoben und zur Kreideküste.
Die Kreideküste ist Lebensraum für Steinbutt, Dorsch und Hornhecht.
Versuchen Sie doch einmal die Steinbutte zu entdecken, die sich im Sand versteckt halten. Bis zu 70 Zentimeter im Durchmesser können diese fast kreisrunden heimischen Plattfische erreichen, die sich mit ihrer Färbung perfekt an den jeweiligen Untergrund anpassen. Der deutsche Name kommt übrigens von den zu knöchernen Hautverdickungen umgebildeten Schuppen, die wie Steine auf der Haut aussehen.
Der Dorsch oder auch Kabeljau ist ein trauriges Beispiel für die Überfischung der Meere. Eigentlich ein sehr fruchtbarer Fisch, dessen Eier zu Millionen im Freiwasser schweben, sind seine Bestände inzwischen enorm geschrumpft. So große Dorsche wie Sie hier beobachten können, gibt es in der Natur kaum noch. Meist werden die Tiere schon mit deutlich kleinerer Größe gefischt. Durch Fangquoten und Bestandsmanagement versucht man dem Raubbau an der Natur in der Ostsee Einhalt zu gebieten.