Auch die in der Ostsee lebenden Robbenarten, Kegelrobbe, Ringelrobbe und Seehund, waren am Beginn des 20. Jahrhunderts bei uns fast ausgestorben. Besonders die Bestände der Kegelrobbe haben sich inzwischen aber wieder erholt.
Hier können Sie eines der größten Raubtiere der Ostsee beim Jagen beobachten. Kegelrobben orientieren sich mit ihren Barthaaren. Diese sind hundertmal empfindlicher als die von Katzen und können feinste Strömungsmuster wahrnehmen. So ist es möglich, dass eine Kegelrobbe einen Beutefisch aufspürt, der sich am Meeresboden versteckt hält – allein anhand der Spur, die dieser beim Schwimmen im Wasser hinterlassen hat.
Die Orientierung mit den Augen spielt bei den Kegelrobben im trüben Wasser nur eine untergeordnete Rolle. Beim Jagen schwimmen die Tiere aber häufig auf dem Rücken. Da ihre Augen sehr weit oben angeordnet sind, können sie so besser nach unten und nach vorn schauen.
Auf der Rückseite der Vitrine sehen Sie eine Ringelrobbe. Ringelrobben gehören zu den Tieren, die während der Eiszeiten vor mehr als 10.000 Jahren in der Ostsee häufig waren. Als nach Rückgang des Eises die Landhebung einsetzte, wurden die Ringelrobben von ihren eigentlichen arktischen Lebensräumen abgeschnitten und somit zu „Gefangenen“ in der Ostsee. Ringelrobben benötigen aber das Eis – vor allem zur Geburt und Aufzucht ihrer Jungen, wofür Eishöhlen notwendig sind. Denn nur in trockenem Zustand kann das typische weiße Fell die Jungtiere vor Temperaturen bis zu minus 25 Grad Celsius schützen. Wird es nass, sind sie schon bei null Grad Celsius gefährdet. Der Rückgang des Meereises aufgrund der weltweiten Klimaveränderung wird den Ringelrobben deshalb zu einer existenziellen Bedrohung.