Mit etwas Glück können Sie diese majestätischen Greifvögel in den küstennahen Seen- und Waldlandschaften Mecklenburg-Vorpommerns heute wieder beobachten. Noch vor 100 Jahren galten Seeadler in unseren Breiten als fast ausgestorben. Vor allem Pflanzenschutzmittel aus der Landwirtschaft hatten ihnen stark zugesetzt. Heute leben hier wieder rund 250 Brutpaare. Intensive Vogel- und Naturschutzmaßnahmen haben dies möglich gemacht.
Einen reich gedeckten Tisch findet der Seeadler vor allem im Winter, wenn sich Millionen von Wasservögeln an den Bodden und Haffen der Ostsee sammeln. Dann drängen sich Enten, Gänse und Schwäne in Fahrrinnen und anderen offenen Wasserstellen. Dem Seeadler ist reiche Beute sicher! 40 bis 60 der eindrucksvollen Greifvögel kann man in dieser Zeit im Seegebiet vor Rügen und Hiddensee zählen. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2 Meter 50 ist der Seeadler der größte Greifvogel an der Ostsee.
Eisenten, die Sie ebenfalls in dieser Vitrine sehen können, sind eigentlich in arktischen Gewässern zu Hause. Fast alle europäischen Eisenten überwintern auf der Ostsee. Es sind schätzungsweise vier Millionen, und sie machen ein enormes Spektakel. Wenn im Februar ihre Balz beginnt, hört man den lockenden Balzruf der Männchen, der wie ein Jodeln klingt. Zugleich führen die Männchen einen auffälligen Balztanz vor. Selbst Paradeflüge sind zu beobachten, und oft stürzen sich gleich mehrere Männchen auf ein Weibchen. Die Jungen kommen dann später in den arktischen Sommerquartieren zur Welt.
Wenn Sie mehr über die Vogelwelt Mecklenburg-Vorpommerns wissen möchten, dann schauen Sie auch die Wandkästen an. Sie geben Auskunft über den Nahrungserwerb der Vögel, über Küstenvogelschutzgebiete und unsere wichtigsten Wintergäste. In Minivitrinen können Sie lernen verschiedene Vogelküken zu unterscheiden.