Auch in der Ostsee gibt es eine heimische Walart: die bis zu zwei Meter langen Schweinswale, die häufig mit Delphinen verwechselt werden.
Im Frühjahr kommen die Schweinswale in die flachen Küstengewässer, um ihre Jungen zur Welt zu bringen. In der Vitrine können Sie die Plastik eines gebärenden Schweinswales sehen. Sie entspricht originalgetreu einem Fund vom Juni 1984. Damals wurde bei Dranske auf der Insel Rügen nach einem starken Sturm ein Weibchen tot aufgefunden, das sich mitten im Gebärvorgang befand.
Wie Sie gut sehen können, verlässt das Jungtier mit der Schwanzflosse voran den Geburtskanal. Dies ist für das Überleben des Kalbes unbedingt notwendig, denn es muss sofort nach der Geburt schwimmen können. Und das ist nur mit ausgehärteter Schwanzflosse, auch Fluke genannt, möglich. Käme das Tier mit dem Kopf zuerst zur Welt, würde es ertrinken, da es der Mutter nicht für den ersten lebensnotwendigen Atemzug zur Wasseroberfläche folgen könnte.
Schweinswale sind ein Forschungsschwerpunkt des Deutschen Meeresmuseums. Zu dessen Aufgaben gehören nicht nur die Zählung aller tot aufgefundenen Schweinswale sowie deren Dokumentation und Archivierung. Anhand der Klicklaute, mit denen sich Schweinswale verständigen, kann auch ihre Verbreitung ermittelt werden, wofür das Deutsche Meeresmuseum spezielle Geräte verwendet. Mehr darüber erfahren Sie in den Wandkästen, die sich links hinter der Schweinswalvitrine befinden.