Mit 12 Dreiecksvitrinen führen wir Ihnen in diesem Raum die Vielfalt des Lebens im Meer vor Augen. In den Tiefen der Weltmeere herrschen andere Bedingungen als an Land: Es ist dunkel, die Temperaturen sind niedrig und der Wasserdruck ist hoch. Dennoch gibt es dort Leben. Tiere wie der Tiefseeangler in dieser Vitrine sind perfekt an die unwirtlichen Bedingungen angepasst. Auch seine unscheinbare Färbung weist darauf hin, dass er sich in lichtlosen Tiefen bewegt. 

Alles an diesem Anglerfisch scheint der Nahrungssuche und der Nahrungsaufnahme zu dienen. So trägt er Angeln auf seinem Kopf, an denen sich Leuchtorgane befinden. Damit lockt er Beutetiere an. Mit seinem großen Maul, den spitzen Fangzähnen, einem dehnbaren Magen und einer elastischen Haut kann er Tiere fangen und verdauen, die größer sind als er selbst. Denn Beute begegnet er in seinem Lebensraum nicht häufig. Und so verläuft auch sein Verdauungsvorgang entsprechend langsam.

Bei diesem Originalpräparat handelt es sich übrigens um ein Weibchen. Männchen sind nur etwa zwei Zentimeter groß. Sie leben, sobald sie ein Weibchen getroffen haben, an dieses angeheftet als stets verfügbare Samenkapsel. 

Aber auch andere Tiere leben in der Tiefsee. Eine thüringische Glaskünstlerin hat aus 12 Kilogramm Glas und mehr als 2500 Einzelteilen den filigranen Körperbau einer Staatsqualle mit ihren fluoreszierenden Tentakeln detailgetreu nachgebildet. Staatsquallen bestehen aus einer Kolonie von spezialisierten Einzeltieren, den Polypen. Ein Teil davon ist für die Fortbewegung, ein anderer für die Fortpflanzung und wieder einer für die Ernährung verantwortlich. Insgesamt fungieren die Tiere als ein Organismus.

Sehr schwierig war es, eine Vorlage für dieses Glasmodell zu finden. Denn nur unansehnliche Gallertfetzen und -klumpen bleiben von diesen filigranen, anmutig im Wasser treibenden Geschöpfen zurück, sobald sie beispielsweise in Fischernetzen an die Oberfläche gelangen. Als Anschauungsmaterial musste deshalb eine nur etwa fünf Zentimeter große konservierte Kolonie einer Staatsqualle dienen.