Dämmriges Licht und Meeresrauschen – willkommen in der Welt der Ozeane! „Meereskarten“ an den Wänden zeigen die großen Ozeanbecken und zwei Randmeere. Bei dem Versuch ihre Umrisse richtig zu deuten, wird klar, wie wenig wir eigentlich über die Beschaffenheit der Erde jenseits der Kontinente wissen.
Nur 30 Prozent der Erdoberfläche ragen als Festland aus dem Wasser. 70 Prozent dagegen sind von Meeren bedeckt. Und diese enthalten 96 Prozent allen Wassers auf der Erde.
Unser Wissen von den Weltmeeren ist begrenzt, denn die Landschaft unter Wasser entzieht sich unseren unmittelbaren Blicken. Wir müssen in die Tiefe tauchen und benötigen dazu eine spezielle Tauchausrüstung. Doch selbst mit Tauchbooten ausgestattet, konnten Forscher bislang nur kleine Einblicke in die große unbekannte Meereswelt gewinnen. Kein Wunder, denn unsere Meere sind durchschnittlich 3.800 Meter tief! An ihrer tiefsten Stelle, dem Marianen-Graben, sind es sogar fast 11.000 Meter, während die Kontinente im Durchschnitt nur 800 Meter hoch sind.
Ein ungewöhnliches Bild der Erde zeigt der Reliefglobus: Hier fehlt das Wasser! So kann man sehen und ertasten, dass der Meeresboden reich strukturiert ist. Es gibt Gebirgszüge, Täler und weite Ebenen. Und es gibt Berge, die vom Meeresgrund bis weit über die Wasseroberfläche reichen. So gesehen ist der Mount Everest auch nicht der höchste Berg der Erde, sondern der fast 10.000 Meter hohe Mauna Kea von Hawaii. Nur 4.200 Meter davon ragen aus dem Wasser, während die unteren 5.800 Meter unter der Meeresoberfläche liegen. Und gegen die großen Tiefseebecken wirken die Meere vor unserer Haustür, Ostsee und Nordsee, wie flache Pfützen. Zur besseren Anschaulichkeit wurde der Reliefglobus im Maßstab 100-fach überhöht.