Bereits im frühen 19. Jahrhundert wurden erste Dampfschiffe im Liniendienst eingesetzt. Sie waren aber eher Post- und Passagierdampfer. Mit der Entwicklung der Schiffsschraube 1836 setzte sich ein neuer Antrieb durch, der den Einsatz des Dampfschiffs für Frachtfahrten attraktiv werden ließ. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Technik der Dampfschiffe kontinuierlich weiterentwickelt und die Segelschiffe schrittweise von den Handelsrouten verdrängt.
Zugleich benötigte man immer größere Schiffe und der Schwerpunkt des Handels verlagerte sich zunehmend von der Ostsee in die Tiefwasserhäfen der Nordsee.
Um 1880 wurde der Holzschiffbau in ganz Vorpommern nahezu schlagartig eingestellt. Niemand war mehr bereit in den Bau von hölzernen Segelschiffen Geld zu investieren. Eine Umstellung auf den Bau von stählernen und größeren Schiffen erfolgte in Barth aber nicht. Gleichzeitig gingen zahlreiche Schiffe durch Seeunfall verloren, wurden verkauft oder abgewrackt. Da sie nicht mehr ersetzt wurden, schrumpfte der Schiffsbestand binnen weniger Jahre fast bis zur Bedeutungslosigkeit.
Versuche der Barther Reeder, mit angekauften größeren eisernen Schiffen weiter am Fernhandel teilzunehmen, scheiterten nach nur wenigen Jahrzehnten. 1897, nur 20 Jahre nach dem Höhepunkt der Blütezeit, waren in Barth nur noch 37 Seeschiffe registriert. Nur auf der Holzerland´schen Werft wurden noch Gaffelschoner, wie die „Ida“ oder die „Waltraute“, für die Küstenschifffahrt gebaut. Schiffbau und Seehandel in Barth erlebten in einem Zeitraum von nur 150 Jahren ihren Aufstieg und eine große Blütezeit, aber letztendlich auch ihren Niedergang.